Martin von Tours
Namenstag 11. November
geb. 316 Szombathely = Steinamanger (Ungarn), gest. 397 Candes = Candes-Saint-Martin bei Tours. Martin ist der beliebteste Heilige in Europa. Er wird "Apostel Galliens" genannt. Martin ist der erste Heilige, der nicht durch ein Martyrium starb.
Weitere Darstellungen: Martin von Tours (Bilder)
Bedeutung
Schutzheiliger von Frankreich. Patron vieler Diözesen und Städte wie z.B. Tours, Salzburg, Mainz, Rottenburg, Würzburg, Hildesheim.
Er hilft Soldaten, Reitern, Pferden, Schmieden. Er unterstützt Weber, Tuchhändler, Garnspinner und alle, die mit dem Thema Reisen zu tun haben. Dazu gehört auch die Gastronomie und zu ihr gehören auch Gänse, Winzer und Weinhändler. Er kümmert sich auch um Arme, Bettler und Obdachlose.
Attribute und Symbole
Reiter mit Schwert: der junge Soldat Martin reitet mit anderen Soldaten nach Amiens (nördl.von Paris).
(weißes) Pferd: weiß kann das Pferd sein als Ausdruck des Schnees im Winter. Vor dem Stadttor stoppt sein Pferd vor einem auf dem Boden kauernden Bettler. Martin hat nichts bei sich, weder Brot noch Geld. Der arme Mann friert. Es ist kalt.
Mantel, Umhang, Stoff: kurz entschlossen nimmt Martin sein Schwert und teilt seinen Mantel in zwei Teile.
Der Mantel des Hl. Martins begründet den Namen Kapelle. "cappa" = lateinische Sprache, bedeutet: Mantel, Umhang, Kappe oder Cape = man bedeckt etwas. Martins Mantel wurde schon von den merowingischen Königen als Reliquie verehrt und in Paris in einem kleinen Raum aufbewahrt. Dieser Raum wurde Kapelle genannt.
Später gehört Martins Mantel zu den Reichsinsignien / Reichskleinodien, die den Herrscher immer begleiten.
Bettler, nackter Mann auf dem Boden: Martin gibt den einen Teil seines Mantels dem Bettler. In der folgenden Nacht träumt Martin, dass die kauernde Gestalt Jesus selbst war. Sein Glauben an Jesus Christus festigt sich.
Bischof Hilarius von Poitiers tauft ihn. Südlich von Poitiers gründet Martin um 360 das kleine Kloster Ligugé.
Es ist eine der ersten Klostergemeinschaften noch ohne Klosterregel.
Mitra und Bischofsstab:im Jahr 371 wird Martin zum Bischof von Tours ernannt.
Gans: Gerne würde er auf das Amt verzichten. Viel lieber möchte er in Abgeschiedenheit, Ruhe und Bescheidenheit weiterleben. Doch Gänse verraten durch ihr Schnattern sein Versteck.
Kirchenmodell: Martin will nicht im "Bischofspalais" wohnen, sondern lebt außerhalb der Stadt mit ein paar Mönchen. Aus dieser Wohngemeinschaft erwächst um 376 das Kloster Marmoutier südlich von Tours. Hier werden Mönche zu Missionaren ausgebildet. Bis in die kleinsten Ecken und unermüdlich soll Martin missioniert haben. Kloster Marmoutier wird Zentrum einer hohen geistlichen Bildung verbunden mit bescheidenem asketischen Leben.
Gewand: herrschaftlich oder in Uniform gekleidet ist Martin bei der Begegnung mit dem Bettler.
Später als Bischof von Tours trägt er das Bischofsgewand.
Martinstag / "Martini" am 11. November war auch Zahltag: Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn, das Dienstjahr ging zu Ende. Pachtverträge liefen aus und die Martinsgans war Festschmaus vor der sechswöchigen Fastenzeit bis Weihnachten.
Bauernregel für das Wetter: "Ist Martini Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein"
Almabtrieb am 11. November = Winteranfang: das Vieh wird in die Ställe getrieben.
Reformationstag ist der 11. November für die evangelische Kirche. An diesem Tag wurde Martin Luther 1483 getauft.
Sankt-Martins-Medaille: diese Medaille schenkt Papst Franziskus der Kanzlerin Angela Merkel im Februar 2015, um an die Schutzverantwortung der Politiker für alle Menschen zu erinnern.
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Martin von Tours [1]