Martin von Tours: Unterschied zwischen den Versionen

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geb. 316 Szombathely = Steinamanger (Ungarn), gest. 397 Candes = Candes-Saint-Martin bei Tours. Martin ist der beliebteste Heilige in Europa. Er wird "[[Apostel]] Galliens" genannt. Martin ist der erste Heilige, der nicht durch ein Martyrium starb.<br />
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geb. 316 Szombathely = Steinamanger (Ungarn), gest. 397 Candes = Candes-Saint-Martin bei Tours. Martin ist der beliebteste Heilige in Europa. Er wird "[[Apostel]] Galliens" genannt. Martin ist der erste Heilige, der nicht durch ein [[Martyrium]] starb.<br />
 
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Datei:DSC00165.jpg|Garmisch,alte Kirche St.Martin: Fresko 1577
 
Datei:DSC00199.jpg|Garmisch,neue Kirche St. Martin: Hochaltar
 
Datei:DSC00232.jpeg|Garmisch,neue Martins- kirche:[[Prozession]]sfahne
 
Datei:DSC07410.jpeg|Kaufbeuren, Aktienbrauerei: Fresko
 
Datei:SZ Magazin 201527.jpg|SZ-Magazin Titelblatt Juli 2015
 
 
Datei:DSC02808.jpeg|Assisi, Papst-Basilika: Unterkirche
 
Datei:DSC02808.jpeg|Assisi, Papst-Basilika: Unterkirche
Datei:DSC07144.jpeg|Loegumkloster(Lügum-) Kirke Dänemark:13.Jh.
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Datei:DSC00199.jpeg|Garmisch,neue Kirche St. Martin: Hochaltar
Datei:DSC07259.jpeg|Schongau, Stadtkirche Mariae Himmelfahrt
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Datei:DSC01544 Martin.jpeg|Canterbury, Cathedral St.Thomas v.Canterbury
Datei:DSC07506.jpeg|Bebenhausen, Kloster 1180-83: Schlußstein
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Datei:DSC01544 Martin.jpeg|Canterbury,Cathedral St.Thomas v.Canterbury
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Datei:DSC00508.jpeg|Oderding, Kirche St. Martin: Martin und Bettler
 
Datei:DSC00508.jpeg|Oderding, Kirche St. Martin: Martin und Bettler
Datei:DSC03666.jpeg|Rottenbuch, Pfarrkirche Mariae Geburt
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Datei:DSC06037.jpeg|Zillis: moderner Dorfbrunnen
Datei:DSC00356.jpeg|Lübeck, Dom: Altar der Mühlenknechte um 1460
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Datei:DSC00761.jpeg|Worms, Dom: Schlußstein um 1500
Datei:DSC09122.jpeg|Gotha,Herzogliches Museum: Schnitzaltar vor1500
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Datei:DSC07144.jpeg|Loegumkloster(Lügum-) Kirke Dänemark:13.Jh.  
Datei:IMG_4965.jpeg|Warendorf, St.Laurentius- kirche: Portal
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Datei:DSC02321.jpeg|Oxford,University Church Gans, Kirchenmodell
Datei:DSC01333.jpeg|Halberstadt, Dom: Hl. Martin
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Datei:DSC05843.jpeg|Rott a.Inn, Klosterkirche: Seitenaltar
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Datei:DSC07276.jpeg|Schongau, Stadtkirche: [[Prozession]]sstange
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Datei:DSC02321.jpeg|Oxford University Church Gans und Kirchenmodell
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'''Weitere Darstellungen: [[Martin von Tours (Bilder)]]'''
 
==Bedeutung==
 
==Bedeutung==
 
Schutzheiliger von Frankreich. Patron vieler Diözesen und Städte wie z.B. Tours, Salzburg, Mainz, Rottenburg, Würzburg, Hildesheim.<br />
 
Schutzheiliger von Frankreich. Patron vieler Diözesen und Städte wie z.B. Tours, Salzburg, Mainz, Rottenburg, Würzburg, Hildesheim.<br />
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'''(weißes) Pferd''': weiß kann das Pferd sein als Ausdruck des Schnees im Winter. Vor dem Stadttor stoppt sein Pferd vor einem auf dem Boden kauernden Bettler. Martin hat nichts bei sich, weder Brot noch Geld. Der arme Mann friert. Es ist kalt. <br />
 
'''(weißes) Pferd''': weiß kann das Pferd sein als Ausdruck des Schnees im Winter. Vor dem Stadttor stoppt sein Pferd vor einem auf dem Boden kauernden Bettler. Martin hat nichts bei sich, weder Brot noch Geld. Der arme Mann friert. Es ist kalt. <br />
 
'''Mantel, Umhang, Stoff''': kurz entschlossen nimmt Martin sein Schwert und teilt seinen Mantel in zwei Teile. <br />  
 
'''Mantel, Umhang, Stoff''': kurz entschlossen nimmt Martin sein Schwert und teilt seinen Mantel in zwei Teile. <br />  
Der Mantel des Hl. Martins begründet den Namen Kapelle. "cappa" = lateinische Sprache, bedeutet: Mantel, Umhang, Kappe oder Cape = man bedeckt etwas. Martins Mantel wurde schon von den merowingischen Königen als [[Reliquie]] verehrt und in Paris in einem kleinen Raum aufgehoben. Dieser Raum wurde Kapelle genannt. <br />
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Der Mantel des Hl. Martins begründet den Namen Kapelle. "cappa" = lateinische Sprache, bedeutet: Mantel, Umhang, Kappe oder Cape = man bedeckt etwas. Martins Mantel wurde schon von den merowingischen Königen als [[Reliquie]] verehrt und in Paris in einem kleinen Raum aufbewahrt. Dieser Raum wurde Kapelle genannt. <br />
Später gehört Martins Mantel zu den [[Reichsinsignien / Reichskleinodien]], die den Herrscher immer begleiten.<br />
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Später gehört Martins Mantel zu den [[Reichsinsignien]] / Reichskleinodien, die den Herrscher immer begleiten.<br />
 
'''Bettler, nackter Mann auf dem Boden''': Martin gibt den einen Teil seines Mantels dem Bettler. In der folgenden Nacht träumt Martin, dass die kauernde Gestalt Jesus selbst war. Sein Glauben an Jesus Christus festigt sich.<br />
 
'''Bettler, nackter Mann auf dem Boden''': Martin gibt den einen Teil seines Mantels dem Bettler. In der folgenden Nacht träumt Martin, dass die kauernde Gestalt Jesus selbst war. Sein Glauben an Jesus Christus festigt sich.<br />
Bischof Hilarius von Poitiers tauft ihn. Südlich von Poitiers gründet Martin um 360 das kleine Kloster Ligugé.<br />
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[[Bischof]] Hilarius von Poitiers tauft ihn. Südlich von Poitiers gründet Martin um 360 das kleine Kloster Ligugé.<br />
 
Es ist eine der ersten Klostergemeinschaften noch ohne Klosterregel.<br />
 
Es ist eine der ersten Klostergemeinschaften noch ohne Klosterregel.<br />
'''Mitra''' und '''Bischofsstab''':im Jahr 371 wird Martin zum Bischof von Tours ernannt.<br />
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'''Mitra''' und '''[[Bischof]]sstab''':im Jahr 371 wird Martin zum [[Bischof]] von Tours ernannt.<br />
 
'''Gans''':  Gerne würde er auf das Amt verzichten. Viel lieber möchte er in Abgeschiedenheit, Ruhe und Bescheidenheit weiterleben. Doch Gänse verraten durch ihr Schnattern sein Versteck.<br />
 
'''Gans''':  Gerne würde er auf das Amt verzichten. Viel lieber möchte er in Abgeschiedenheit, Ruhe und Bescheidenheit weiterleben. Doch Gänse verraten durch ihr Schnattern sein Versteck.<br />
'''Kirchenmodell''': Martin will nicht im "Bischofspalais" wohnen, sondern lebt außerhalb der Stadt mit ein paar Mönchen. Aus dieser Wohngemeinschaft erwächst um 376 das Kloster Marmoutier südlich von Tours. Hier werden Mönche zu Missionaren ausgebildet. Bis in die kleinsten Ecken und unermüdlich soll Martin missioniert haben. Kloster Marmoutier wird Zentrum einer hohen geistlichen Bildung verbunden mit bescheidenem asketischen Leben. <br />
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'''Kirchenmodell''': Martin will nicht im "[[Bischof]]spalais" wohnen, sondern lebt außerhalb der Stadt mit ein paar Mönchen. Aus dieser Wohngemeinschaft erwächst um 376 das Kloster Marmoutier südlich von Tours. Hier werden Mönche zu Missionaren ausgebildet. Bis in die kleinsten Ecken und unermüdlich soll Martin missioniert haben. Kloster Marmoutier wird Zentrum einer hohen geistlichen Bildung verbunden mit bescheidenem asketischen Leben. <br />
 
'''Gewand''': '''herrschaftlich''' oder '''in Uniform''' gekleidet ist Martin bei der Begegnung mit dem Bettler.<br />
 
'''Gewand''': '''herrschaftlich''' oder '''in Uniform''' gekleidet ist Martin bei der Begegnung mit dem Bettler.<br />
Später als Bischof von Tours trägt er das '''Bischofsgewand'''. <br />
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Später als [[Bischof]] von Tours trägt er das '''[[Bischof]]sgewand'''. <br />
  
'''Martinstag / "Martini" ''' am 11. November war auch Zahltag: Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn, das Dienstjahr ging zu Ende. Pachtverträge liefen aus und die '''Martinsgans''' war Festschmaus vor der sechswöchigen Fastenzeit bis Weihnachten.<br />
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'''Martinstag / "Martini" ''' am 11. November war auch Zahltag: Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn, das Dienstjahr ging zu Ende. Pachtverträge liefen aus und die '''Martinsgans''' war Festschmaus vor der sechswöchigen Fastenzeit bis [[Weihnacht]]en.<br />
"Ist '''Martini''' Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein" = '''Bauernregel''' für das Wetter.<br />
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'''Bauernregel''' für das Wetter: "Ist '''Martini''' Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein"<br/>
 
'''Almabtrieb''' am 11. November = Winteranfang: das Vieh wird in die Ställe getrieben.<br />
 
'''Almabtrieb''' am 11. November = Winteranfang: das Vieh wird in die Ställe getrieben.<br />
 
'''Reformationstag '''ist der 11. November für die evangelische Kirche. An diesem Tag wurde Martin Luther 1483 getauft.<br />
 
'''Reformationstag '''ist der 11. November für die evangelische Kirche. An diesem Tag wurde Martin Luther 1483 getauft.<br />

Aktuelle Version vom 11. November 2021, 10:43 Uhr

Namenstag 11. November

geb. 316 Szombathely = Steinamanger (Ungarn), gest. 397 Candes = Candes-Saint-Martin bei Tours. Martin ist der beliebteste Heilige in Europa. Er wird "Apostel Galliens" genannt. Martin ist der erste Heilige, der nicht durch ein Martyrium starb.

Weitere Darstellungen: Martin von Tours (Bilder)

Bedeutung

Schutzheiliger von Frankreich. Patron vieler Diözesen und Städte wie z.B. Tours, Salzburg, Mainz, Rottenburg, Würzburg, Hildesheim.
Er hilft Soldaten, Reitern, Pferden, Schmieden. Er unterstützt Weber, Tuchhändler, Garnspinner und alle, die mit dem Thema Reisen zu tun haben. Dazu gehört auch die Gastronomie und zu ihr gehören auch Gänse, Winzer und Weinhändler. Er kümmert sich auch um Arme, Bettler und Obdachlose.

Attribute und Symbole

Reiter mit Schwert: der junge Soldat Martin reitet mit anderen Soldaten nach Amiens (nördl.von Paris).
(weißes) Pferd: weiß kann das Pferd sein als Ausdruck des Schnees im Winter. Vor dem Stadttor stoppt sein Pferd vor einem auf dem Boden kauernden Bettler. Martin hat nichts bei sich, weder Brot noch Geld. Der arme Mann friert. Es ist kalt.
Mantel, Umhang, Stoff: kurz entschlossen nimmt Martin sein Schwert und teilt seinen Mantel in zwei Teile.
Der Mantel des Hl. Martins begründet den Namen Kapelle. "cappa" = lateinische Sprache, bedeutet: Mantel, Umhang, Kappe oder Cape = man bedeckt etwas. Martins Mantel wurde schon von den merowingischen Königen als Reliquie verehrt und in Paris in einem kleinen Raum aufbewahrt. Dieser Raum wurde Kapelle genannt.
Später gehört Martins Mantel zu den Reichsinsignien / Reichskleinodien, die den Herrscher immer begleiten.
Bettler, nackter Mann auf dem Boden: Martin gibt den einen Teil seines Mantels dem Bettler. In der folgenden Nacht träumt Martin, dass die kauernde Gestalt Jesus selbst war. Sein Glauben an Jesus Christus festigt sich.
Bischof Hilarius von Poitiers tauft ihn. Südlich von Poitiers gründet Martin um 360 das kleine Kloster Ligugé.
Es ist eine der ersten Klostergemeinschaften noch ohne Klosterregel.
Mitra und Bischofsstab:im Jahr 371 wird Martin zum Bischof von Tours ernannt.
Gans: Gerne würde er auf das Amt verzichten. Viel lieber möchte er in Abgeschiedenheit, Ruhe und Bescheidenheit weiterleben. Doch Gänse verraten durch ihr Schnattern sein Versteck.
Kirchenmodell: Martin will nicht im "Bischofspalais" wohnen, sondern lebt außerhalb der Stadt mit ein paar Mönchen. Aus dieser Wohngemeinschaft erwächst um 376 das Kloster Marmoutier südlich von Tours. Hier werden Mönche zu Missionaren ausgebildet. Bis in die kleinsten Ecken und unermüdlich soll Martin missioniert haben. Kloster Marmoutier wird Zentrum einer hohen geistlichen Bildung verbunden mit bescheidenem asketischen Leben.
Gewand: herrschaftlich oder in Uniform gekleidet ist Martin bei der Begegnung mit dem Bettler.
Später als Bischof von Tours trägt er das Bischofsgewand.

Martinstag / "Martini" am 11. November war auch Zahltag: Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn, das Dienstjahr ging zu Ende. Pachtverträge liefen aus und die Martinsgans war Festschmaus vor der sechswöchigen Fastenzeit bis Weihnachten.
Bauernregel für das Wetter: "Ist Martini Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein"
Almabtrieb am 11. November = Winteranfang: das Vieh wird in die Ställe getrieben.
Reformationstag ist der 11. November für die evangelische Kirche. An diesem Tag wurde Martin Luther 1483 getauft.
Sankt-Martins-Medaille: diese Medaille schenkt Papst Franziskus der Kanzlerin Angela Merkel im Februar 2015, um an die Schutzverantwortung der Politiker für alle Menschen zu erinnern.

Link zu Wikipdia

Martin von Tours [1]