Zisterzienser: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wikisancti
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 4: Zeile 4:
 
Stammkloster des Orden ist Kloster Citeaux (Cistercium), gegründet 1098 von [[Robert von Citeaux]] (Cistercium). Er gibt dem Orden den Namen. [[Bernhard von Clairvaux]] verfestigt die Ordensregel und schreibt sie nieder. Ende des Mittelalters besitzt der Orden über 700 Klöster.<br />
 
Stammkloster des Orden ist Kloster Citeaux (Cistercium), gegründet 1098 von [[Robert von Citeaux]] (Cistercium). Er gibt dem Orden den Namen. [[Bernhard von Clairvaux]] verfestigt die Ordensregel und schreibt sie nieder. Ende des Mittelalters besitzt der Orden über 700 Klöster.<br />
 
Grundlage ist die "Regula Benedicti" des Heiligen [[Benedikt von Nursia]]. Doch die Zisterzienser werden strenger:<br />
 
Grundlage ist die "Regula Benedicti" des Heiligen [[Benedikt von Nursia]]. Doch die Zisterzienser werden strenger:<br />
Äußerste Armut wird verlangt. Alles muß mit eigener Hand erwirtschaftet werden. Körperliches Arbeiten ist wichtiger als Beten: es deutet von mehr Opferbereitschaft. Land muß gerodet werden an Flüssen oder Bächen, denn man braucht Wasser, um autark zu sein. <br />
+
Äußerste Armut wird verlangt. Alles Notwendige soll innerhalb der Klostermauern organisiert sein, um Stille und Unabhängigkeit zu erlangen. In der Einsamkeit in Tälern an Flüssen oder Bächen wird Land gerodet. Man brauch Wasser, um autark sein zu können. Alles muß mit eigener Hand erwirtschaftet werden. Körperliches Arbeiten ist wichtiger als Beten: es deutet von mehr Opferbereitschaft. <br />
 
Verboten werden figürlicher Schmuck und Farben: sie lenken ab von der Tiefe des Gebets. <br />
 
Verboten werden figürlicher Schmuck und Farben: sie lenken ab von der Tiefe des Gebets. <br />
Der Bau eines Turmes ist Anmaßung, Unbescheidenheit. Auch Krypta, Emporen und ein Eingang im Westen sind verboten.
+
Mönche und Laienbrüder, Konversen genannt,- bleiben unter sich. Für das Volk entsteht ein Vorbau, auch Paradies genannt,- vor dem Westportal.
 
<br />
 
<br />
Kirchen und Klöster mit kleinen Dachreitern liegen in Tälern. Architektur mit klaren einfachen Räumen. Rippengewölbe ohne Strebepfeiler. <br />
+
Klare Regeln bestimmen auch die Architektur: einfache Räume. Krypta, Emporen und ein Eingang im Westen sind verboten. Der Bau eines Turmes ist Anmaßung, Unbescheidenheit, stattdessen entdeckt man oft den kleinen Dachreiter als erstes auf der Suche nach dem Kloster. <br />
 +
Da nur mit Stein gearbeitet wird, entwickelt sich feine, phantasievolle Steinbearbeitung, die zu den schönsten Räumen des Mittelalters führen. Das Rippengewölbe kommt ohne Strebepfeiler aus. <br />
 
Im rechteckigen Chor mit runder Apsis konzentriert sich reicher Schmuck: Glasfenster in Grau, bzw. Schwarz / Weiß mit fein gezeichneten Blattornamenten und geometrischen Mustern. Der Staffelchor entsteht, da an Nebenaltären nur eine Messe / Tag gelesen werden darf, also braucht man mehr Nebenaltäre.<br />
 
Im rechteckigen Chor mit runder Apsis konzentriert sich reicher Schmuck: Glasfenster in Grau, bzw. Schwarz / Weiß mit fein gezeichneten Blattornamenten und geometrischen Mustern. Der Staffelchor entsteht, da an Nebenaltären nur eine Messe / Tag gelesen werden darf, also braucht man mehr Nebenaltäre.<br />
 
Nur Maria und Christus dürfen dargestellt werden.
 
Nur Maria und Christus dürfen dargestellt werden.
 
Schutzheilige der Zisterzienser ist Maria, deswegen sind alle Kirchen der Hl. Maria geweiht.<br />
 
Schutzheilige der Zisterzienser ist Maria, deswegen sind alle Kirchen der Hl. Maria geweiht.<br />

Version vom 10. März 2019, 13:05 Uhr

Orden der Zisterzienser (Cistercienser) / Orden der Zisterzienserinnen (Cistercienserinnen):

Der Orden der Zisterzienser ist ein Reformorden des Benediktinerordens.
Stammkloster des Orden ist Kloster Citeaux (Cistercium), gegründet 1098 von Robert von Citeaux (Cistercium). Er gibt dem Orden den Namen. Bernhard von Clairvaux verfestigt die Ordensregel und schreibt sie nieder. Ende des Mittelalters besitzt der Orden über 700 Klöster.
Grundlage ist die "Regula Benedicti" des Heiligen Benedikt von Nursia. Doch die Zisterzienser werden strenger:
Äußerste Armut wird verlangt. Alles Notwendige soll innerhalb der Klostermauern organisiert sein, um Stille und Unabhängigkeit zu erlangen. In der Einsamkeit in Tälern an Flüssen oder Bächen wird Land gerodet. Man brauch Wasser, um autark sein zu können. Alles muß mit eigener Hand erwirtschaftet werden. Körperliches Arbeiten ist wichtiger als Beten: es deutet von mehr Opferbereitschaft.
Verboten werden figürlicher Schmuck und Farben: sie lenken ab von der Tiefe des Gebets.
Mönche und Laienbrüder, Konversen genannt,- bleiben unter sich. Für das Volk entsteht ein Vorbau, auch Paradies genannt,- vor dem Westportal.
Klare Regeln bestimmen auch die Architektur: einfache Räume. Krypta, Emporen und ein Eingang im Westen sind verboten. Der Bau eines Turmes ist Anmaßung, Unbescheidenheit, stattdessen entdeckt man oft den kleinen Dachreiter als erstes auf der Suche nach dem Kloster.
Da nur mit Stein gearbeitet wird, entwickelt sich feine, phantasievolle Steinbearbeitung, die zu den schönsten Räumen des Mittelalters führen. Das Rippengewölbe kommt ohne Strebepfeiler aus.
Im rechteckigen Chor mit runder Apsis konzentriert sich reicher Schmuck: Glasfenster in Grau, bzw. Schwarz / Weiß mit fein gezeichneten Blattornamenten und geometrischen Mustern. Der Staffelchor entsteht, da an Nebenaltären nur eine Messe / Tag gelesen werden darf, also braucht man mehr Nebenaltäre.
Nur Maria und Christus dürfen dargestellt werden. Schutzheilige der Zisterzienser ist Maria, deswegen sind alle Kirchen der Hl. Maria geweiht.